
Was ist Zapchen Somatics und warum hilft diese Praxis Körper und Geist?
Zapchen Somatics ist eine tiefgehende Praxis der Selbstregulation, die Elemente aus westlicher Psychologie, moderner Körperarbeit und dem tibetischen Vajrayana Buddhismus verbindet. Entwickelt wurde die Methode von Dr. Julie Henderson, die damit einen Raum schafft, in dem Körper und Geist über einfache Impulse in Richtung Leichtigkeit und Wohlbefinden eingeladen werden. Im Zentrum steht dabei kein Leistungsanspruch, sondern die Erfahrung: Wie fühlt es sich an, im eigenen Körper zuhause zu sein – mit allem, was gerade ist?
Die Übungen, oft scheinbar unspektakulär wie Gähnen, Seufzen oder ein bewusstes Nickerchen, wirken dennoch stark: Sie beruhigen das Nervensystem, stärken das Gefühl von Verbundenheit und schaffen eine tiefe innere Balance. Dabei geht es nicht um „Techniken“, sondern um das Praktizieren von Präsenz – auf eine humorvolle und einfache Weise, die sogar neurochemische Prozesse im Körper unterstützt. Zapchen Somatics ist damit nicht nur ein wohltuender Weg zu mehr Regeneration, sondern auch eine Einladung, deine eigene Selbstregulation liebevoll zu erforschen (mehr hier: Zapchen Somatics Basics und Weg der Vertiefung).
Übung „Nickerchen machen“ – Entspannung für das Nervensystem
Die „Nickerchen“-Übung gehört zu den einfachsten und zugleich wirksamsten Basisübungen im Zapchen Somatics. Sie besteht nicht darin, sich einfach nur auszuruhen – sondern bewusst in einen Zustand zu gehen, in dem der Körper seine natürlichen Selbstregulationsprozesse aufnehmen kann. Das Ziel ist nicht das Einschlafen, sondern das sich Absinken lassen, ohne etwas tun zu müssen – ein achtsames „Nicht-Tun“.
In unserer leistungsorientierten Welt ist es oft schwer, sich Erlaubnis für tiefe Entspannung zu geben. Diese Übung ist ein Gegenentwurf zur ständigen Aktivität: eine Einladung, die Praxis des Loslassens zu erforschen und mit dem zu sein, was auftaucht. Nickerchen machen bedeutet in diesem Kontext, dem Körper einen sicheren Raum zu bieten, in dem Wohlbefinden und Regeneration entstehen dürfe. Ganz ohne Druck.
1. Ort und Haltung finden
Suche dir einen Ort, an dem du wirklich zur Ruhe kommen kannst. Das kann dein Bett sein, ein Sofa, eine Yogamatte oder auch eine geschützte Ecke im Seminarraum. Wichtig ist, dass du dich dort sicher fühlst und dein Körper gut gestützt ist. Lege dich auf den Rücken oder auf die Seite und finde für dich die beste Position. Du darfst Körper und Geist loslassen. Spüre, wie dein Körper nach und nach loslässt. Erlaube dir, alle Verpflichtungen und Gedanken für einen Moment ruhen zu lassen. Dieses bewusste Ankommen in deinem eigenen Körper.

2. Position einnehmen und loslassen
Nickerchen ist keine Übung bei der man wach bleibt. In einem sicheren Rahmen einfach sein. Wenn man ein Nickerchen mit einem vertrauten Menschen im „Löffelchen“ oder „Rücken an Rücken“ macht, ist es ganz was besonderes. Du musst nicht zwangsläufig einschlafen. Trotzdem erlaubst du deinem System, in einen Zustand der Regeneration zu gleiten. Die Augen dürfen geschlossen sein, der Atem darf fließen, die Muskeln dürfen loslassen. Du musst nichts tun. Allein das Sein genügt. Bereits jetzt beginnt dein Nervensystem, in Richtung eines Ruhezustands umzuschalten.
3. Dösen oder schlafen – beides erlaubt
In dieser Phase der Übung geht es nicht darum, etwas zu erreichen oder zu verändern. Du praktizierst absichtsloses Da-Sein. Spüre den Kontakt deines Körpers zur Unterlage, nimm Körperempfindungen, Gedanken oder Stimmungen wahr. Ohne einzugreifen. Lass alles genau so sein, wie es gerade ist.
Diese Form des Nicht-Tuns ist eine Einladung an dein gesamtes System, sich neu zu organisieren. Die Übung kann dabei helfen, Anspannung zu lösen, stressbedingte Reaktionen zu unterbrechen und dem Körper zu signalisieren: Es ist in Ordnung, „nichts“ zu tun und es ist sicher.
4. Aufwachen und nachspüren
Wenn du das Gefühl hast, die Übung ist für den Moment rund, beginne langsam, zurückzukommen. Bleibe dabei in Verbindung mit deinem Körper. Spüre, wie sich deine Atmung verändert, bewege vielleicht deine Finger oder Füße leicht. Öffne die Augen erst, wenn es sich stimmig anfühlt.
Dieser Übergang ist ein wichtiger Teil der Selbstregulation: Es geht nicht darum, abrupt „wieder da“ zu sein, sondern in deinem eigenen Tempo zu spüren, wie dein System zurück in den Alltag findet. Mit mehr Präsenz, Wärme und innerer Ruhe. Du kannst dich noch aufsetzen, gähnen, dich strecken oder einfach für einen Moment sitzen bleiben. Die Qualität dieses „Wiederauftauchens“ prägt oft, wie nachhaltig sich die Wirkung in deinem Tag verankert. Das Ergebnis ist oft ein wohltuendes Gefühl von Balance, innerem Fluss und Weite. Als hätte dein Nervensystem ein tiefes, erleichterndes Seufzen gemacht.
5. Wiederholung in den Alltag integrieren
Die Wirkung dieser Übung entfaltet sich besonders dann, wenn du sie regelmäßig praktizierst. Selbst in kleinen Einheiten von 5-10 Minuten. Du kannst dir täglich bewusst einen Moment der Selbstfürsorge schenken: nach dem Mittagessen, zwischen Terminen oder einfach dann, wenn du spürst, dass dein System ein Innehalten braucht.
Diese scheinbar einfache Praxis ist in Wahrheit tiefgreifend: Sie hilft dir, dich neu zu regulieren, deine Resilienz zu stärken und dein Nervensystem daran zu erinnern, wie sich Sicherheit anfühlt. So wird das Nickerchen zu einem echten Beitrag für dein Wohlbefinden. Und zu einem stillen Werkzeug, mit dem du im Alltag Ruhe, Klarheit und Verbindung zu dir selbst bewahren kannst.

Wie du mit Zapchen Somatics Körperübungen und Seminaren Selbstregulation und Wohlbefinden förderst
Was so einfach klingt – ein Nickerchen machen – ist in der Tiefe eine Einladung zur Selbstregulation. In der Praxis der Zapchen Somatics Basics geht es nicht um Selbstoptimierung, sondern darum, sich selbst freundlich zu begegnen. Das bewusste Nichts-Tun, das absichtslose Loslassen, schafft einen Raum, in dem dein Nervensystem, dein Immunsystem und dein gesamter Organismus die Möglichkeit zur Regeneration bekommt. Die Übung „Nickerchen machen“ wirkt wie ein Reset – leise, unspektakulär und doch tiefgreifend.
Wenn du spürst, wie wohltuend diese Art der Praxis ist, kannst du sie weiter vertiefen. In einem sicheren Rahmen, in dem auch Mitgefühl, Körperwahrnehmung und persönliche Prozesse Platz haben. In meinen Seminaren und Kursen lernst du, wie du körperbezogene Übungen wie das Nickerchen, Summen oder Gähnen in deinen Alltag integrieren und als Ressourcen nutzen kannst. Auf dem beständiger Weg zu mehr Leichtigkeit, Wohlbefinden und einem liebevollen Kontakt zu dir selbst kannst du auch über die Basics hinausgehen und tiefer eintauchen in den Weg des Erwachens von Zapchen Somatics – ganz im Sinne von Julie Henderson.
Übung nach Moti Theresia König – Zapchen Somatics Master Teacher
Quelle: Embodying well-being, Julie Henderson, AJZ Druck&Verlag (Übersetzung: Inge Bergmann, Annamaria Ladik, Andrea Muche)
Zapchen Somatics Übungen

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