Zapchen Somatics ist u.a. auch eine Methode, die dabei hilft, körperliche Verspannungen und emotionale Belastungen zu lösen. Um dir die Methode etwas näher zu bringen, kannst du bereits eine kleine Einstiegsübung zuhause praktizieren. Die Übung des Stampfens ist nur ein Weg, körperliche Verspannungen im gesamten Körper zu lösen. Gleichzeitig öffnet sie den Energiefluss von den Fußspitzen bis zum Scheitel. Als Kinder haben wir oft getobt, sind gehüpft und haben gestampft. Dies auch, um unsere Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Als Erwachsene seltener oder gar nicht mehr. Es sei denn, wir praktizieren Zapchen Somatics. Wir haben uns zu sehr „aufgeräumt“ und werden häufig sehr steif. Stampfen lässt uns unsere Emotionen ausdrücken und Energie in Bewegung bringen. Probiere es aus:
1. Ort und Vorbereitung
Suche dir einen Ort, an dem du für dich sein kannst und dich bewegen kannst, wie du möchtest, ohne dich beobachtet zu fühlen. Achte darauf, dass du genügend Freiraum um dich herum hast. Freiraum, um dich bewegen zu können und herumzulaufen, wie du lustig bist. Wenn du zuhause bist, dann bieten sich Holzböden ganz besonders an, da sie den größten Lärmeffekt haben ;). Wenn du draußen bist, dann ist es jedoch auch schön, in den sanften Waldboden zu stampfen.
2. Vom energiegeladenen Gehen zum Stampfen
Nun kannst du beginnen, herumzulaufen. Beginne zunächst so, wie du es gewohnt bist. Stück für Stück kannst du anfangen, deinen Schritten stärkere energetische Impulse zu geben. Setze bewusst einen Fuß vor den anderen. Du wirst merken, dass deine Beine mehr Kraft bekommen werden und sich das Gefühl für deine Fußsohlen sensibilisert, wenn du dich auf sie fokussierst. So kannst du mehr und mehr von einem kräftigen gehen zu einem Stampfen übergehen. So kannst du mit kleinen Schritten, wie eine Lokomotive, durch den Raum fahren. Stelle dir vor, du würdest mit deinen Schritten wahrlich durch den Fußboden oder durch den Boden stampfen. Mit Kraft und benutze deine Fersen.
3. Geräusche machen
Während du in Bewegung bist, kannst du auch deinen Mund öffnen und Geräusche von dir geben. Ein schweres und kräftiges Atmen, ein Pusten oder auch ein „Huh, huh, huh“. Mit jedem Schritt. Halt dich auch nicht davor zurück, durch deine Schritte Geräusche zu verursachen. Dies wird deinen Prozess zusätzlich unterstützen.
4. Mehr Präsenz und Stabilität
Das Stampfen bringt die Aufmerksamkeit nach unten in das Becken, in deine Beine und in deine Füße. Es verbindet uns mit der Erde, bringt uns mehr in den Körper und stärkt unsere Präsenz. Tagtäglich tragen uns unsere Beine und Füße durchs Leben. Ein bewusster, starker Stand wird dir ein besseres Gefühl geben, die Herausforderungen des Alltags zu lösen. All dies zusammen gibt uns physische und psychische Kraft und merklich mehr Stabilität.
5. Wiederholung und Kraft sprüren
Das Stampfen lässt deine Energie in dein Becken und in deine Beine fließen. Nach einiger Zeit kannst du auch eine Pause einlegen. Spüre in den Körper rein und beginne aufs Neue. Wiederhole die gesamte Übung mehrmals und du wirst merken, dass es dir mit jeder Wiederholung leichter fallen wird, dich mit ungehemmter Kraft in die Übung zu begeben.
Diese Übung ist nur ein Weg, körperliche Verspannungen im in deinem Körper zu lösen. Gleichzeitig öffnet sie einen Energiefluss zwischen deinem Herzen und jedem Winkel deines Körpers und stärkt deine Stabilität und Präsenz. Dieser hilft dir, Stress abzubauen, emotionale Belastungen loszulassen und mit kräftigen Beinen im Leben zu stehen. Die bewusste Verbindung mit deinem Herzen und die Bewegung deines sonst so steif gehaltenen Körpers schenken dir eine tiefe innere Ruhe und Leichtigkeit. Stampf dich frei. Viel Spaß!
Übung nach Moti Theresia König – Zapchen Somatics Master Teacher
Quelle: Embodying well-being, Julie Henderson, AJZ Druck&Verlag (Übersetzung: Inge Bergmann, Annamaria Ladik, Andrea Muche)